Mülltrennung – ein Überblick

In Deutschland wird seit Beginn der 90er Jahre der Müll, mit dem Ziel ihn besser zu recyclen, getrennt. Dabei sind wir wohl immer noch die Weltmeister des Recyclings, denn während in vielen anderen Ländern der Großteil des gesamten Abfalls einfach verbrannt oder auf großen Deponien gelagert wird, wird in Deutschland akribisch sortiert.

Ist Mülltrennung wirklich sinnvoll?

An dieser Stelle stellt sich dann zurecht der eine oder andere die Frage, ob Mülltrennung sinnvoll ist. Auch wenn bestimmte Abläufe noch nicht zu 100 % funktionieren, so kann man doch mit Bestimmtheit sagen, dass die Mülltrennung sinnvoll ist.

Durch die Trennung und Aufbereitung des Papier-, Kunststoff und Metallmülls lassen sich große Mengen an Rohstoffen einsparen. Gleichzeitig wird die Müllmenge, die sonst verbrannt oder gelagert wird, drastisch reduziert. Giftige Abgase bei der Verbrennung werden vermieden, die Möglichkeit, dass die Umwelt durch die Deponien Schaden nimmt, reduziert.

Insgesamt sind wir in Deutschland auf dem richtigen Weg. Die staatlich verordnete Mülltrennung und viele Recyclinghöfe in Deutschland, haben dafür gesorgt, dass die entstandenen Müllmengen deutlich reduziert wurden.

Inzwischen werden immerhin rund 60% des Kunststoffmülls, gut 90% der Blechabfälle, und über 80% des Papier- und Glasmülls und recycelt und dem Kreislauf wieder zugeführt.

Wie funktioniert die Mülltrennung in Deutschland

Zunächst gibt es seit Mitte der 70er Jahre die Glascontainer an zentralen Punkten. Hier können die Menschen ihre Glasflaschen entsorgen, die dann eingeschmolzen und wiederverwertet werden. 

Mitte der 80er Jahre kam dann der Papiercontainer hinzu, wo Pappe, Papier und Zeitschriften entsorgt werden können, damit diese aufbereitet werden.

Erst 1990 wurde durch die Gründung des Dualen Systems, den meisten Leuten als „der Grüne Punkt“ bekannt, die Weiche für die Wiederverwertung von Leichtverpackungen, metallhaltigen Verbundstoffen, etc., gestellt. Bereits 1991 wurde der „Gelbe Sack“ eingeführt, in dem diese Abfälle gesammelt wurden.

Während die Sortierung in den Sammelstellen zunächst noch von Hand vorgenommen wurde, sind im Laufe des Jahrzehnts dann Sortiermaschinen entwickelt worden, die schneller und effektiver sind.

Das Duale System finanziert sich aus Lizenzabgaben, die Hersteller und Händler für die Verwertung ihrer Verpackungen zu zahlen haben. Zur Verwertungskette gehören unter anderem die Sammlung und Sortierung der Abfälle. Letztlich werden diese Lizenzabgaben auf den Verbraucher umgelegt, sodass dieser mit jedem Kauf eines Produktes in einer der genannten Verpackungen auch gleich die Verwertung bezahlt.

So funktioniert die Mülltrennung bei uns

Der Verbraucher wird angehalten, seinen Abfall wie folgt zu entsorgen:

Verpackungsmüll aus Kunststoff, Leichtverpackungen, etc. kommt in den Gelben Sack / die gelbe Tonne. Styropor ebenfalls.

Papier und Pappe werden in der blauen Tonne, die sogenannte Papiertonne, gesammelt.

Bio-Abfälle werden in der braunen Tonne entsorgt. Diese Tonne ist noch nicht flächendeckend in Deutschland vertreten.

Die schwarze Tonne ist die sogenannte Restmülltonne, in der Restmüll, der sich nicht wiederverwerten lässt, gesammelt wird.

Leere Flaschen und Glaskonserven werden in Glascontainern gesammelt.

An einigen Stellen gibt es trotz der blauen Tonne noch zusätzliche Papiercontainer, da der Verpackungsmüll aus Pappe und Papier in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch den Onlinehandel, kräftig zugenommen hat.

Batterien werden als umweltgefährdend eingestuft und in örtlichen Supermärkten gesammelt.

Lacke und Farben, Öl, Elektrokleingeräte (Radio, Mixer, etc.) und Elektrogroßgeräte (Kühlschränke, etc.) werden ebenso an den örtlichen Sammelstellen und Deponien gesammelt, wie Sperrmüll, Metall-Schrott, größere CD-Sammlungen, Grünschnitt, Leuchtmittel und andere Sonderabfälle.

 

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Mülltrennung – ist das eine Pflicht?

Ob man zur Mülltrennung verpflichtet ist, ist kommunal geregelt. In vielen deutschen Städten besteht inzwischen eine Pflicht zur Mülltrennung, in anderen Kreisen und Gemeinden hingegen nicht.

Unabhängig von gesetzlichen Regelungen sollte es jeder Bürger als eine Pflicht ansehen, den Müll zu trennen. Insbesondere, wenn entsprechende Tonnen bereitstehen.

Gewerbebetriebe hingegen sind gesetzlich zur Trennung des Mülls verpflichtet. Dies ist entsprechend durch das sogenannte Kreislaufwirtschaftsgesetz geregelt.

Gibt es Strafen für nicht / falsch getrennten Müll?

Wer absichtlich seinen Müll nicht trennt und z.B. die Bio-Tonne, gelbe Tonne oder die Papiertonne falsch befüllt, auf den können Strafen bis in den vierstelligen Bereich warten. Häufig ist aber der erste Schritt, dass die Entsorgungsbetriebe die volle Tonne nicht leeren, sondern zur Nachsortierung auffordern. Ganz schön ärgerlich, wenn dann die Tonne 2 Wochen oder länger randvoll ist und man nicht weiß, wohin mit seinen Abfällen.

Eine Entsorgung von Papier, Biomüll, Leichtverpackungen, etc. über die Restmülltonne ist allerdings nicht strafbar. Man sollte jedoch beachten, dass gerade für die Restmülltonne in den meisten Gemeinden hohe Gebühren anfallen. Wer also seinen Müll ausschließlich unsortiert in die Restmülltonne wirft und dadurch eine größere Tonne benötigt, der wird darüber kräftig zur Kasse gebeten.