Baumischabfall entsorgen – wie und wo?

Beim Renovieren beziehungsweise Neubau von Gebäuden fallen häufig größere Mengen Abfall an. Um diesen ordnungsgemäß entsorgen zu können, muss er klassifiziert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abfälle von Bauarbeiten werden in einfachen Bauabfall und Baumischabfall unterschieden.
  • Die Beseitigung darf nicht im Hausmüll erfolgen.
  • Bauabfälle sind wertvolle Rohstoffe und sollten der Weiterverarbeitung zugeführt werden.
  • Für die Entsorgung beider Varianten werden unterschiedliche Preise erhoben.

Was ist Bauabfall und was ist Baumischabfall?

Unter Bauabfällen versteht man rein mineralische Substanzen:

  • Steine
  • Ziegel
  • Felsen
  • Mörtel und Zement
  • aber auch Fliesen
  • sowie reiner Beton, also kein Porenbeton oder Ytong

Bauabfälle fallen zum Beispiel bei Straßenaufbrüchen, Erdaushüben und Gebäudeabrissen sowie Renovierungen an.

Gemischte Bau- und Abbruchabfälle werden in zwei Kategorien eingeteilt:

  1. Leichter Baumischabfall oder nicht-mineralischem Abfall:
  • Papier, Verpackungen, Kartonagen
  • unbelastetes Holz, Paletten, Laminat, Kork
  • Folien, Planen und Kunststoffe
  • Glasreste
  • Rohre, Kabel und andere Metalle
  • Gips- und Gipskarton
  • Reste von Tapeten und Teppichen
  • leere Behälter wie Eimer und Büchsen
  1. Schwerer Baumischabfall:

Er besteht aus mineralisch und nicht-mineralischem Abfall, also aus einem Gemisch von Bauabfällen und leichten Baumischabfällen. Grundsätzlich also alle gemischten Abbruch- und Bauabfälle. In der Regel zählt dazu alles das, was auf dem Bau an Abfall anfällt.

Was ist preiswerter im Abtransport?

Einfacher Bauschutt kann auf leichtere Weise weiterverwendet werden. Daher ist er preiswerter in der Entsorgung. Noch dazu, da sich in Baumischabfällen häufig auch Schadstoffe zum Beispiel an behandeltem Holz befinden, die aufwendiger weiterverarbeitet werden müssen.
Aus Gründen der Bequemlichkeit werden häufig alle anfallenden Abfälle zusammen entsorgt. Das kann jedoch, besonders bei größeren Mengen, schnell ins Geld gehen. Denn je nach Unternehmen können die Preisunterschiede zwischen dem einfachen Bauschutt und den Baumischabfällen bis zu 500 % betragen.
Eine Sortierung in Bauschutt und Baumischabfälle kann sich daher rentieren. Um die Arbeit so einfach und zeitsparend wie möglich zu halten, sollten die anfallenden Abfälle sofort beim Anfallen und bis zum Abtransport separiert gelagert werden.

Wo dürfen Baumischabfälle entsorgt werden und wo nicht?

Bauabfälle, auch kleinere Mengen gehören nicht in den Hausmüll und sollten erst recht nicht aus Kostengründen wild in der Natur abgelegt werden.
Die gemischten Bau- und Abbruchabfälle gehören immer auf einen Recyclinghof, wo sie weiterverarbeitet werden können. Wenn nur kleinere Mengen Abfall anfallen, sollten diese privat dort abgegeben werden. Wo sich der nächste Recyclinghof befindet, kann dem Internet entnommen werden. Es ist ratsam, sich vorab über die Öffnungszeiten und Preise des jeweiligen Unternehmens zu informieren. So erspart man sich eventuell ärgerliche Fehlfahrten.
In vielen Fällen ist aber nur eine begrenzte Auswahl an anfallenden Bauabfällen für die private Anlieferung möglich:

  • Dämmstoffe
  • Zement
  • Asbest
  • Dachpappe
  • sowie Styrodur und Styropor

Welches Unternehmen welche Bauabfälle für die Selbstanlieferung akzeptiert, muss vorab im Rahmen der Terminanfrage nachgefragt werden.
Bei größeren Mengen an Baumischabfällen ist es sinnvoll, sich einen Container zu bestellen, um nicht mehrfach fahren zu müssen. Die Ansprechpartner können ebenfalls online kontaktiert werden.

Was passiert mit dem Abfall von Baustellen und Straßenarbeiten etc.?

Bauabfälle aller Art bestehen aus wertvollen Rohstoffen und sollten dementsprechend auch behandelt werden. Denn die natürlichen Ressourcen an Rohstoffen unserer Erde werden immer knapper. Recycling heißt das Zauberwort.

Zuerst werden die angelieferten Abfälle sortiert, bevor sie dann der Weiterverarbeitung zugeführt werden:

  • Aus Metallschrott entsteht anschließend neuer Stahl.
  • Unbehandeltes Holz wird zu Spanplatten verarbeitet.
  • Kunststoffe werden gereinigt und zu einem Granulat vermahlen, aus welchem wieder neue Kunststoff-Formen aller Art hergestellt werden können.
  • Und selbst die mineralischen Abfälle aus der Kategorie Bauabfall werden zu qualitätsgeprüften Baustoffen verarbeitet, die schnell neue Abnehmer in der Bauindustrie finden.

Das fachgerechte Entsorgen hat demnach gleich mehrere Vorteile und kommt letztendlich uns allen zugute.

Wie kann ein preisgünstiges Unternehmen gefunden werden?

Um die Kosten für die Entsorgung von Baumischabfällen so gering wie möglich zu halten, ist es ratsam, im Vorfeld verschiedene Unternehmen zu vergleichen. Ein online Ratgeber oder Testergebnis kann gute Dienste leisten und helfen, bares Geld einzusparen.

Fazit

Wenn am Bau viele Abfälle anfallen, stellt sich die Frage nach einer möglichst kostengünstigen Entsorgung. Recyclinghöfe bieten Container in verschiedenen Größen an. Nach Auftragserteilung wird der Container geliefert und abgestellt. Nach dem Befüllen werden die Bauabfälle zeitnah abgeholt und in Rechnung gestellt. Die Art des Abfalls, das Gewicht sowie die Standzeit der Leih-Container bestimmen dabei den Preis. Durch einen online Ratgeber können Preise verglichen werden. So kann ein Unternehmen gefunden werden, welches seine Dienstleistung zu einem fairen Preis anbietet.
Durch die fachgerechte Entsorgung werden Abfälle zu neuen Rohstoffen, die der Wirtschaft zugeführt werden können und die Umwelt schonen.