Mittlerweile hält das Thema Nachhaltigkeit in jeden Lebensbereich Einzug. Im Haushalt wird vermehrt auf wiederverwendbare Lösungen gesetzt. Bienenwachstücher anstelle von Frischhaltefolien, Spülbürsten aus Holz statt Topfschwämme und auch kompostierbare Bio-Müllbeutel sind gefragt. Obwohl die Beutel kompostierbar sind, gehören sie nicht in den Biomüll. Warum? Das erklären wir Ihnen hier.
Was sind Bio-Müllbeutel?
Der Bio-Müllbeutel ist die ökologische Alternative zum Plastik-Müllbeutel. Im Gegenteil zur normalen Tüte wird bei der Herstellung des Bio-Müllbeutels auf Erdöl gänzlich verzichtet. Bei der Produktion von kompostierbaren Tüten setzt man auf einen pflanzlichen Kohlenstoff, der aus der Stärke von Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais sowie Maniok gewonnen wird.
Wieso dürfen keine kompostierbaren Tüten in den Biomüll?
Bio-Müllbeutel haben in der Biotonne nichts verloren, auch wenn manch einer zunächst denken mag, bei der Trennung von Küchenabfällen kommt auch der Bio-Müllbeutel in die Biotonne. Dies ist sogar in der Abfallwirtschaftssatzung (§14) festgeschrieben. Bio-Müllbeutel verrotten langsamer als der Rest des Abfalls, sodass dieser Prozess zu lange für den Durchlauf der Anlagen dauert. Denn der gewonnene Kompost im Werk ist in der Regel in vier bis fünf Wochen von den Bakterien zersetzt und verkaufsfertig. Kompostierbare Tüten, so schreibt es die Euro-Norm vor, müssen sich erst nach 12 Wochen zersetzen, allerdings nur zu mindestens 90 Prozent und in zwei Millimeter dicken Stücken. Erst nach sechs Monaten muss der Zersetzungsprozess zu 90 Prozent komplett abgeschlossen sein. Zudem behindern kompostierbare Bio-Müllbeutel die Sortiersiebe in den Anlagen ähnlich wie die Kunststofftüten und stören somit den Verarbeitungsprozess. Aus diesen Gründen empfiehlt das Umweltbundesamt den Bio-Müllbeutel im Restmüll zu entsorgen. Die Tüten gehören auch nicht auf den eigenen Kompost, denn sie zerfallen in ihre Bestandteile: Wasser und CO2, wertvoller Humus sieht anders aus.
Was gehört in den Biomüll?
Aus Biomüll wird wertvoller Kompost zur Düngung von Pflanzen generiert. Deshalb gehören in den Biomüll keine kompostierbaren Bio-Müllbeutel. Guter Humus wird durch folgende Abfälle erzielt:
- Pflanzliche Küchenabfälle (Gemüse- und Obstreste)
- Gartenabfälle (Rasenschnitt, zerkleinerter Baum-, Strauch- und Heckenschnitt)
- Kaffeesatz
- Zeitungspapier, Küchenpapier, Papierservietten und -taschentücher
- Organische Abfälle (Heu, Stroh, Pflanztöpfe aus Torf und Pappe)
Wie wird der Biomüll am besten entsorgt?
Wenn sie einen Kompost in ihrem Garten haben, dann können Sie die anfallenden Bioabfälle aus der Küche in einem Eimer sammeln und diesen regelmäßig entleeren. Eine weitere gute Möglichkeit den Biomüll schnell in humusreiche Erde umzuwandeln ist eine Wurmkiste oder ein Bokashi-Eimer. Besitzen Sie keinen Kompost, dann bleibt Ihnen nur die Entsorgung in der Biomülltonne. Sinnvoll ist es, ihren Biomüllbeutel bevor Sie diesen in der Biomüll-Tonne entsorgen, vorher in Zeitungspapier einzuwickeln. Dies sorgt für weniger Verschmutzung in der Biotonne und hilft gegen den unangenehmen Geruch.